Broich,Schloss

Geschichte von Schloss Broich

 

Die Ursprungsanlage von Schloss Broich, deren Fundamente heute als Ausgrabung innerhalb der Ringmauer zu sehen sind, entstand in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts, vermutlich als Sperrfort gegen die Normannen, die 883 Duisburg erobert hatten. Nachdem der aktuelle Anlass , die Sicherung des Wasser- Landweges gegen den eingedrungenen Feind, entfallen war, wurde die Burg aufgelassen.

Ende des 11.Jh. wurde die verlassene Burg wohl von den Edelherren v. Broich, die 1093 zum ersten Mal im Mülheimer Raum nachweisbar sind, zum Dynastensitz ausgebaut. Ein wichtiges Ergebnis dieser Maßnahme - der Ausbau des südlichen Teils des spätkarolingischen Hauptbaues zu einem quadratischen Bergfried - ist ebenfalls ausgegraben und innerhalb der Ringmauer als Fundament sichtbar.

Zu einem völligen Um-bzw. Neubau der Burg kam es seit dem letzten Viertel des 12. Jahrhunderts. Errichtet wurde die heutige Ringmauer, in deren Mitte sich ein riesiger, heute als Turmstumpf ergrabener Bergfried befand.

Nach dem Aussterben der Edelherren v. Broich 1372 und dem Übergang der Herrschaft an die Grafen von Limburg-Hohenlimburg wurde entlang der südlichen Umwehrung der Vorburg der bis auf den Treppenturm erhaltene zweigeschossige Palas mit dem markanten Treppengiebel errichtet.

Im Jahre 1443 gelang zum ersten Mal die Eroberung durch einen gemeinsamen Angriff des Kölner Erzbischofs Dietrich v. Moers und des Herzogs Gerhard von Jülich-Berg. Die stark zerstörte Burg wurde in den folgenden Jahren von den Siegern wieder aufgebaut und neu befestigt. Herausragendste Maßnahme war der Abbruch des völlig zerschossenen Bergfrieds bis auf Hofhöhe und die Verstärkung der nördlichen Ringmauer mit dem angefallenen Steinmaterial. Dem Tor zur Kernanlage wurde der heute noch erhaltene Turm vorgesetzt.

Nach dem Übergang der Herrschaft Broich an die Grafen v. Daun passten die neuen Herren die Burganlage durch wiederholte Baumaßnahmen den vergrößerten Wohn- und Verwaltungsbedürfnissen an. Vor allem öffnete man die Kernanlage, indem man eine große Toreinfahrt schuf. Innerhalb der Ringmauer wurden mehrere Gebäude sowie ein weiters in der Vorburg errichtet.

1598 eroberten die Spanier das Schloss unetr Einsatz starker Truppen und zahlreicher Geschütze. Die Zerstörungen waren so erheblich, dass erst in den Jahren 1644-1648 die ein halbes Jahrhundert zuvor entstandenen Schäden behoben werden konnten. Schloss Broich wurde im Zuge dieser Baumaßnahme zu einer barocken Residenz ausgebaut. Das heutige Hochschloss aus dem 17. Jahrhunderts gibt der Kernanlage ihr prägendes Äußeres. Neben dem Wiederaufbau und der Ergänzung der Wohngebäude wurden die Wehranlagen erheblich verstärkt und durch einen weiteren Mauerring nach Süden ausgedehnt. Zusätzlich entstand südwestlich des Sclosses ein Außenwerk mit eigenem Wassergraben.

Mit dem Tod des letzten Dauner Grafen auf Broich 1682 verlor das Schloss seine Funktion als Residenz. Die neuen Besitzer, die Grafen v. Leiningen, ließen das Schloss durch Rentmeister verwalten und zeigten wenig Interesse an ihrer Besitzung.

Nach der Auflösung der Herrschaft Broich 1806 traten sehr schnell Schäden am Schloss ein. 1837 ging es in privaten Besitz über. Die folgenden Baumaßnahmen führten zu einer Beeinträchtigung der überkommenen Bausubstanz. Weiter Einbußen, denen die gesamten Erweiterungen des 17. Jahrhunderts zum Opfer fielen, erlitt das Schloss durch Eisenbahn- und Straßenbauten des 19. und 20. Jahrhunderts.

 Quelle: www.burgen.de